Die Vielfalt des Angebots an vergrößernden Sehhilfen von der Lupenbrille bis hin zu komplizierten optoelektronischen Systemen ist heute immens.
Für den einzelnen Patienten ist es daher kaum möglich, sich einen Überblick über die Art des Hilfsmittels zu verschaffen, die er für die Aufgaben braucht, die seine Augen nicht mehr leisten können. Welche der Möglichkeiten sich für den einzelnen Patienten wirklich als Hilfe erweist und welche ihn eher überfordern würde, können deshalb nur Augenspezialisten voraussehen.
Entscheidend ist nach Ansicht der Experten nicht allein der momentane Grad der Sehbehinderung, der bei der Wahl der Hilfsmittel berücksichtigt werden muss, sondern ebenso die Fragen: Wie wird die Augenkrankheit verlaufen? Wodurch wurde sie verursacht? Wie ist der allgemeine gesundheitliche Zustand des Patienten, in welcher Lebenssituation befindet er sich beruflich, von seinem sozialen Umfeld her und wie viel Technik kann man ihm zumuten? Für Menschen, deren Sehvermögen dramatisch nachlässt, wird das Bedienen komplizierter Geräte, das Aneignen von lebenspraktischen Fähigkeiten z.B. bei der Haushaltsführung zur wichtigsten Herausforderung für das weitere Leben.
Ältere sehbehinderte Menschen meistern ihre alltäglichen Aufgaben zumeist mit den klassischen vergrößernden Sehhilfen. Lupenbrillen eignen sich sehr gut zum Lesen, solange eine 2,5 bis 3-fache Vergrößerung ausreicht. Der Nachteil bei diesen Sehhilfen: Das, was man scharf sehen will, darf nicht weiter als 10 cm vom Auge entfernt sein. Mit einer Speziallupenbrille kann man beides: lesen und in mittlerer Entfernung Gegenstände deutlich wahrnehmen. Zum Lesen gibt es auch eine bequemere Alternative, eine stark vergrößernde Handlupe und ein gut beleuchtetes Lesepult.
Wenn Lupensysteme mit ihren zu erreichenden Vergrößerungen nicht mehr genügen, wird der Augenarzt mit seinem Patienten weitere Möglichkeiten erörtern. Mit einem Kamerasystem in Verbindung mit dem Fernseher oder dem Bildschirm eines PCs lassen sich wesentlich stärkere Vergrößerungen der Schrift erreichen. Eine weitere Möglichkeit für einen sehbehinderten Menschen, ohne die Hilfe anderer z.B. seine Tageszeitung zu lesen, bieten spezielle Vorlesesysteme. Das Schriftstück wird eingescannt und kurz darauf von einer synthetischen Stimme vorgelesen. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Augenarzt und beim Augenoptiker Ihres Vertrauens.